Titelverteidigung in der „Extraschicht“!
vom 19.01.2014
Ein extrem hartes Stück Arbeit war es für John Jahr, Felix Schulze, Christopher Bartsch, Sven Goldemann und Peter Rickmers, sich am Wochenende bei der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in eigener Halle den Titel zu sichern und damit auch das Startrecht für die WM 2014 in Peking zu erobern. Das gelang erst in Tie-Breakern gegen die Teams um Skip Alexander Baumann und im Anschluss gegen das junge Team um Konstantin Kämpf, die dem deutschen Olympiateam alles abverlangten.

Die Hamburger Herren starteten recht souverän in die doppelte Round Robin, hatten am Samstagnachmittag bereits vier Siege aus vier Spielen auf ihrem Konto. Dann kassierte man eine knappe 4:5-Niederlage gegen die Schwenningen/Baden-Hillser Spielgemeinschaft um Alexander Baumann. Als dann am Sonntagmorgen eine Aufholjagd gegen das junge Oberstdorf-Füssener Quartett um Konstantin Kämpf misslang, hatten plötzlich drei Teams nach der Vorrunde vier Siege auf dem Konto. Da das Team Kämpf die besten Ergebnisse in der Draw-Shot-Competition hatte, bestritten die Teams Jahr und Baumann den ersten Tie-Breaker. Hier gelang dem Hamburger Team ein sehr souveräner Auftritt, Das Match war beim Stand von 9:4 schon nach dem achten End entschieden. Im zweiten und entscheiden-den Tie-Breaker konnten die Hamburger bereits im ersten End vier Steine schreiben. Es unterstreicht die Klasse der jungen Süddeutschen, dass sie mit gestohlenen Steinen im fünften und sechsten End der Rückstand von 1:6 auf 4:6 verkürzen konnten. Danach mussten die Hamburger auch im neunten End noch einen gestohlenen Stein zulassen. Sie gingen aber mit einer 7:6-Führung und dem Recht des letzten Steins ins zehnte und entscheidende End. Auch dort setzten die Süddeutschen den Hamburgern stark zu, doch Felix Schulze klärte das Haus mit dem letzten Stein brillant, so dass sein Hamburger Team mit dem dritten DM-Titel in Folge auch die WM-Teilnahme als Nationalteam in Peking (29. März bis 6. April) klar machte.
Skip John Jahr sagte direkt im Anschluss: „Wir haben mal wieder vor Augen geführt bekommen, wie eng im Curling alles beisammen liegt. Nach den vier Siegen zu Beginn hat sich das Gefühl eingeschlichen, dass wir ja nun nur noch einen Sieg aus zwei Spielen benötigten. Dann fehlt es eventuell an der allerletzten Fokussierung, ein, zwei Steine geraten nicht so wie sie sollen und schon verliert man die Partie. Auch im letzten Tie-Breaker haben wir nach der 6:1-Führung nach drei Ends zu früh in den Verteidigungsmodus geschaltet. Unsere Gegner haben dann ohne Druck völlig frei aufgespielt, aber das auch toll gemacht! Der Vorsprung ist dann immer dünner geworden. Ich hatte schon befürchtet, dass wir auch da noch in ein elftes Extra-End müssten, aber Felix hat dann das Haus genial bereinigt. Jetzt sind wir mit der Titelverteidigung und der erfolgreichen WM-Qualifikation natürlich sehr zufrieden. Aber die Dramatik haben wir tatsächlich bis zum Ende ausgekostet!“