Halbfinals: Bottcher und Michel ziehen ins Finale ein
vom 25.01.2022
Die Halbfinals der CeramTec German Masters im Rahmen der Curling Champions Tour in Hamburg waren Endstation für das deutsche Olympiateam von 2014. Felix Schulze, Christopher Bartsch, Peter Rickmers und Sven Goldemann kamen bei ihrem Comeback nach den Olympischen Spielen so weit wie noch nie beim Turnier im Heim-Club, aber der kanadische Shootingstar und Junioren-Weltmeister von 2012 Brendan Bottcher war an diesem Tag einfach zu stark.

Schulze verhinderte im ersten End durch einen starken Freeze mit seinem Schlussstein bereits, dass der junge Kanadier drei Steine vorlegte. Stattdessen schrieb Bottcher nur den einen minimalen Stein. Doch bei Recht des letzten Steins hatte das Team Schulze im zweiten und dritten End nie die Chance, ein Zweierhaus aufzubauen, so dass beide Ends ohne Wertung ausgingen.
Im vierten End lief es dann bei allen Hamburger Steinen nicht rund. Bottcher konnte vier Steine im Zentrum versammeln, die Schulze vor eine schwere Aufgabe stellten. Mit einem Take-out hätte er mindestens zwei weitere Punkte kassiert. Er versuchte, mit einem Tap über die rechte Bahn den Schaden zu minimieren, doch das hohe Risiko wurde nicht belohnt. Der Stein kam nicht ganz präzise, fing sich am vordersten Stein eine leichte Berührung und prallte daher nach außen weg, so dass alle vier Steine von Bottcher zählten.
Damit war das Match bereits zur Halbzeit gelaufen. Zu gut hatte sich der Kanadier, der in der Curling verrückten Heimat zuletzt ja auch schon für Furore gesorgt hatte, in Hamburg bislang präsentiert. Da die Hamburger nun volles Risiko gehen mussten, konnte er mit solidem defensiven Spiel auf Fehler warten. Im sechsten End bot sich dann plötzlich nochmal die Chance, mit einem hoch riskanten Stein, eventuell drei zu schreiben, doch der Winkel passte nicht ganz, so dass es bei nur einem Stein blieb und die Hamburger die Begegnung vorzeitig aufgaben.


Auch Sven Michel gab sich im Spiel gegen den tschechischen Serienmeister Jiri Snitil keine Blöße. Nach je einem Stein im ersten und zweiten End für beide Teams schrieb der Europameister von 2013 im dritten End erstmals zwei. Snitil konnte im vierten End erneut nur einen Stein schreiben, Michel antwortete mit einem Dreierhaus, so dass auch dieses Halbfinale nach dem fünften End eigentlich bereits gelaufen war. Jiri Snitil konnte zwar im siebten End noch einmal zwei Steine schreiben und damit auf 4:6 verkürzen, aber bei eigenem „Hammer“ ließ Michel den Tschechen im Schluss-End keine Chance mehr.
Somit setzten sich also die beiden dominierenden Teams der Vorrunde, die ohne Niederlage in die Play-offs gekommen waren, auch bis ins Finale durch.